Bildungspolitik: nur einige Kleinparteien unterstützen Selbstbestimmte Bildung in Berlin

Die AG Selbstbestimmte Bildung hat 6 Wahlprüfstein-Fragen an alle 34 Parteien, die am 26. September 2021 zur Wahl in Berlin antreten geschickt.

Von den im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien haben die AfD, die FDP, die Grünen und die Linke geantwortet.

Bei allen ist Selbstbestimmte Bildung (als Alternative zur Beschulung) nicht im Parteiprogramm enthalten und keine dieser Parteien möchte, dass selbstbestimmtes Lernen als anerkannter Bildungsweg alternativ zur Beschulung ermöglicht wird. Auch auf die Frage, ob sie dafür sind, die in Deutschland seit 1938 existierende Schulgebäude-Anwesenheitspflicht zu beenden und Verstöße dagegen nicht mehr zu sanktionieren, haben sie überwiegend verneint.

Nur bei den Fragen, ob für alternative Bildungsformen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden sollen und ob sie die Mitbestimmung auch der jungen Menschen, die schulfrei lernen, unterstützen, gab es Zustimmung von der AfD und teilweise von der FDP.

Von mehreren Kleinparteien gab es überwiegend bzw. volle Zustimmung zu unseren Fragen. (siehe Tabelle)

Hier die Fragen an die Parteien, darunter die Auswertung und weiter unten die ausführlichen Antworten der Parteien.

Frage 1:
Ist Selbstbestimmte Bildung (als Alternative zur Beschulung) bereits in Ihrem Parteiprogramm enthalten? [ja/nein]

Frage 2:
Setzen Sie sich dafür ein, dass selbstbestimmtes Lernen als anerkannter Bildungsweg alternativ zur Beschulung ermöglicht wird? [ja/nein]

Frage 3:
Wäre Ihre Partei bereit, dass auch für alternative Bildungsformen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden? [ja/nein]

Frage 4:
Die Schulgebäude-Anwesenheitspflicht (Schulzwang) wurde in Deutschland 1938 eingeführt. Finden Sie, dass es nun an der Zeit ist, diese Regelung zu beenden und Verstöße dagegen nicht mehr zu sanktionieren? [ja/nein]

Frage 5:
Bei demokratischen Schulen sowie freien aktiven Schulen sind selbstbestimmtes Lernen, informelles Lernen und die Mitbestimmung der jungen Menschen ganz zentral. Unterstützen Sie dieses Bildungsmodell auch für junge Menschen, die schulfrei lernen? [ja/nein]

Frage 6:
Was möchten Sie bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode 2026 für die Bildung der jungen Menschen in Berlin verändern, wenn Ihre Partei in Regierungsverantwortung gewählt wird?

Skala:
Ja Eher ja Weder ja noch nein Eher nein Nein
Parteien Frage 1: (imParteiprogram?) Frage 2: (als Bildungsweg anerkennen?) Frage 3: (Haushaltsmittel für Selbstbestimmte Bildung?) Frage 4: (Schulzwang beenden?) Frage 5: (Mitbestimmung der jungen Menschen/ schulfrei)
Bündnis 90/Die Grünen Nein Nein Eher nein Nein Nein
Freie Demokratische Partei Nein Nein Weder ja noch nein Nein Weder ja noch nein
Die Linke Nein Nein Eher nein Nein Nein
Alternative für Deutschland Nein Nein Ja Eher nein Eher ja
Ökologisch-Demokratische Partei Nein Nein Eher ja Weder ja noch nein Weder ja noch nein
Partei Mensch Umwelt Tierschutz Weder ja noch nein Weder ja noch nein Weder ja noch nein Weder ja noch nein Weder ja noch nein
Menschliche Welt für das Wohl und Glücklich-Sein aller Ja Ja Ja Ja Ja
Deutsche Konservative Nein Ja Ja Ja Ja
Partei für Gesundheitsforschung Nein Weder ja noch nein Weder ja noch nein Weder ja noch nein Weder ja noch nein
bergpartei, die überpartei Ja Ja Ja Ja Ja
Liberale Demokraten – die Sozialliberalen Eher nein Weder ja noch nein Ja Ja Eher ja
Aktion Partei für Tierschutz Nein Nein Ja Nein Nein

Die ausführlichen Antworten und Begründungen der Parteien können hier heruntergeladen werden.